Landkreis Rotenburg (Wümme)

Durch dieses Angebot sollen Angehörige oder andere Pflegepersonen in der Pflege entlastet und ihnen Urlaub und Erholung ermöglicht werden. Auch im Falle von Krankheit oder sonstigen Ausfällen kann die Kurzzeitpflege eine vorübergehende Alternative sein.

Durch die Inanspruchnahme von Kurzzeitpflege in einer stationären Pflegeeinrichtung kann aber auch z. B. nach schwerer Krankheit der pflegebedürftigen Person für einen vorübergehenden Zeitraum eine angemessene Versogung sichergestellt werden.

Die Kurzzeitpflege deckt alle pflegerischen und betreuungsrelevanten Bedürfnisse rund um die Uhr unter Berücksichtigung der ärztlichen Anordnungen ab. Zudem beinhaltet die Kurzzeitpflege auch Angebote zur Erhaltung und Förderung der vorhandenen Fähigkeiten oder zur Teilnahme an Gemeinschaftsaktivitäten.

Pflegebedürftige Personen ab Pflegegrad 2 bis 5 haben Anspruch auf Kurzzeitpflege. Mit einem vorliegendem Pflegegrad 1 kann lediglich der Entlastungsbetrag von 125 € im Monat zur Finanzierung der Pflegeeinrichtung genutzt werden. Der Anspruch auf Kurzzeitpflege besteht von Beginn der Pflegebedürftigkeit an. Für die Inanspruchnahme ist es nicht - wie bei der Verhinderungspflege - erforderlich, dass der Pflegebedürftige bereits 6 Monate zuvor gepflegt wurde.

Unter bestimmten Voraussetzungen ist Kurzzeitpflege auch ohne Vorliegen eines Pflegegrades als eine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung möglich. Hierzu berät während eines Krankenhausaufenthaltes der Krankenhaussozialdienst.

Durchgeführt wird die Kurzzeitpflege in einer stationären Pflegeeinrichtung. Die Nachfrage nach entsprechenden Plätzen kann möglicherweise das bestehende Angebot übersteigen. Daher ist es empfehlenswert, sich im Bedarfsfall so früh wie möglich einen Platz in der Einrichtung reservieren zu lassen.

Der Anspruch auf Kurzzeitpflege ist auf 8 Wochen pro Kalenderjahr beschränkt. Die Pflegekasse übernimmt die pflegebedingten Aufwendungen, einschließlich der Aufwendungen für Betreuung, sowie der medizinischen Behandlungspflege bis zu einem Gesamtbetrag von 1.774 € im Kalenderjahr. Darüber hinaus anfallende Kosten für Unterkunft und Verpflegung (sog. „Hotelkosten“) und anteilige Investitionskosten müssen privat getragen werden. Diese Kosten können ggf. von der Pflegekasse mit dem „Entlastungsbetrag“ (125 € monatl.) erstattet werden.

Bei einer Vorsorge- oder Rehabilitationsmaßnahme der Pflegeperson, können die Kosten einer gleichzeitig dort durchgeführten Kurzzeitpflege der pflegebedürftigen Person im oben genannten Rahmen von der Pflegekasse übernommen werden. Erkundigen Sie sich zu dieser Möglichkeit am besten in der Reha-Einrichtung selbst. Nicht alle Rehakliniken ermöglichen eine gleichzeitige Kurzzeitpflege der pflegebedürftigen Person. In diesen Fällen könnte dennoch am Ort der Rehaklinik eine Kurzzeitpflegeeinrichtung gesucht werden.

Übertragbarkeit Verhinderungspflege auf Kurzzeitpflege
Wird in einem Kalenderjahr der Anspruch auf Verhinderungspflege nicht ausgenutzt, kann sich die Pflegekasse mit weiteren 1.612 € an der Kurzzeitpflege beteiligen. Es stehen somit insgesamt 3.386 € für die Kurzzeitpflege zur Verfügung.

Das Pflegegeld wird in der Zeit der Kurzzeitpflege für maximal 8 Wochen in halber Höhe weitergezahlt. Sollten Kombinationsleistungen vereinbart worden sein, wird in der Zeit der Kurzzeitpflege das zuletzt bezogene anteilige Pflegegeld zur Hälfte weitergezahlt.